Es gibt Champions, die selbst fernab der Podeste ihre Spuren in der Gischt hinterlassen. Solche Persönlichkeiten, deren Silhouette, die anmutig auf einem Longboard gleitet, weniger an Sport als an Kunst erinnert. Antoine Delpero gehört zu dieser Sorte.
Und im Mai 2025, mit seinen 39 Jahren, kehrt er als Mentor zurück, um unter der Sonne von El Salvador zu glänzen. Diesmal nicht für sich selbst. Für die anderen. Für Frankreich. Für seinen Bruder.
Eine außergewöhnliche Erfolgsbilanz für eine Legende des Gleitsports
Geboren in Marseille am 1. November 1985, aufgewachsen in der baskischen Brandung, hat Antoine Delpero nie aufgehört, mit verblüffender Eleganz zwischen den Disziplinen zu navigieren. Surfen, Longboard, Stand-up-Paddle… alles gelingt ihm.
Seine Erfolge? Ein Meisterwerk. Drei ISA-Weltmeistertitel im Longboard (2009, 2013, 2023), ein Weltmeistertitel im SUP (2012), zwei Weltmeistertitel im Team, zahlreiche Podestplätze und nationale sowie europäische Siege, die jeden Wassersportler vor Neid erblassen lassen würden.
Seit seinem 14. Lebensjahr in Biarritz ansässig, nachdem er dem Pôle France beigetreten war, hat er fast alles gewonnen. Den WSL-Weltmeistertitel im Longboard? Er kam ihm nahe, streifte ihn, berührte ihn... bevor der Traum ihm unter der Wax entglitt. Doch im Herzen der Enthusiasten ist Delpero schon lange der König ohne Krone, derjenige, der das französische Longboard verkörpert, zwischen Flüssigkeit, Beherrschung und Schwung!
2023: die Auferstehung eines Champions
Nach seinem Rücktritt im Jahr 2019 schien Antoine ein neues Kapitel begonnen zu haben. Doch die Welle ist hartnäckig, und der Ruf des Meeres unwiderstehlich.
Vier Jahre später schnallt er die Finnen wieder an. In El Salvador, bei der ISA-Weltmeisterschaft 2023, kehrt der König zurück. Und was für eine Epoche! Ein perfektes Finale, eine kontrollierte Gleitfahrt, ein unveränderter Stil: Antoine Delpero gewinnt seinen dritten Einzel-Weltmeistertitel. Mit 37 Jahren beweist er, dass Talent mit der Zeit nicht verblasst. Er inspiriert, immer noch, immer wieder!
2025: die Übergabe des Staffelstabs... in Gold
Aber dieses Jahr schreibt das Schicksal eine andere Geschichte. Antoine steht nicht mehr auf dem Brett, sondern im Sand, mit einem Strategieplan in der Hand. Als Trainer der französischen Mannschaft führt, berät und lenkt er. Sein jüngerer Bruder, Edouard Delpero, drei Mal unglücklicher Finalist (2019, 2023, 2024), versucht erneut, den Gipfel zu erreichen.
Und dieses Mal ist es soweit. Edouard bricht den Fluch und wird ISA-Weltmeister 2025. Ein klarer Sieg, eine unangefochtene Dominanz, ein Finale in der Schwerelosigkeit. Im goldenen Schatten des Trainers lächelt Antoine. Seine Surfkompetenz, seine olympische Ruhe, seine legendäre Erfahrung haben Früchte getragen.
« Im Jahr 2023 war Antoines Sieg ein großartiger Moment. Dieses Jahr ist er als Trainer zurückgekehrt... und ich habe gewonnen », sagt Edouard mit Tränen in den Augen. Die Geschichte ist schön. Die Geschichte ist gerecht.
Frankreich auf dem Dach der Welt
Diese individuelle Krönung wird von einem Weltmeistertitel der Nationen für das französische Team begleitet. Dank des zweiten Platzes von Alice Lemoigne, der starken Leistungen von Roland Lefeuvre (7.) und Ophélie Ah-Kouen (13.) sowie dem Geist eines von Antoine Delpero geführten Teams erreichen die Bleus einen neuen Höhepunkt.
Eine Ehrung für Zoé Grospiron, Finalistin 2024, dieses Jahr abwesend, aber allgegenwärtig in den Herzen.

Ein lebendiges Erbe
Antoine Delpero ist kein Champion wie die anderen. Er ist ein Handwerker, ein Dichter des Gleitens. Sowohl eine schützende Figur als auch ein Übermittler, verkörpert er eine bestimmte Vorstellung vom Surfen: jene, die das Meer und die Menschen, den Stil und die Seele, die Technik und die Tradition verbindet.
Heute ist er nicht mehr nur derjenige, der gewinnt. Er ist derjenige, der gewinnen lässt.
Und wenn der Schaum auf den Stränden von El Salvador zurückgeht, ist es ein Name, mehr als ein Titel, der eingeprägt bleibt: Delpero.
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